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weiter mit:2. nicht anatomisch klassifizierbare Lungenverdichtungen2.4. Solitärer Lungenrundherd2.5. Multiple Rundherde2.6. Lungenverkalkungen3. Verminderte Lungendichte3.1. Ringmuster3.2. Einseitige Dichteminderung3.3. Generalisierte Dichteminderung3.4. PneumothoraxInhaltsverzeichnis des gesamten Kapitels Strukturanalyse und Differetialdiagnose
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Stichwortverzeichnis: |
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- Bronchialkarzinome |
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- a.v.Fisteln |
- Hamartochondrome |
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- Tuberkulome |
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- aspirierter Fremdkörper |
Vorkommen und Häufigkeit dieser und nicht genannter Entitäten kann sehr unterschiedlich sein, je nach geographischen und sozialen Gegebenheiten oder fachspezifischen Schwerpunkten einer Klinik.
Für Mitteleuropa gilt, daß das Bronchialkarzinom, oft als isolierter Rundherd auftretend, inzwischen zum häufgsten Karzinom des Mannes und der Frau geworden ist, mit steigender Frequenz in jüngeren Populationen.
Angesichts dieser bedrohlichen Situation sind differentialdiagnostische Erwägungen, die sich auf die Analyse von Form, Begrenzung oder Kalkgehalt stützen, mit wenigen Ausnahmen (s.u.) müßig:
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Diese alte Maxime ist durch die Evaluation alter und neuer Bewertungsmethoden einer kontinuierlichen Neueinschätzung unterworfen. Andere diagnostische Verfahren dienen dazu, Patienten mit sehr hohem Operationsrisiko und möglicherweise gutartigen Herden das Risiko einer Thorakotomie zu ersparen. Unter optimalen (!) zytodiagnostischen Bedingungen kann die Diagnostik durch Bronchoskopie (Punktion, Lavage, Bürstenabstrich) oder durch transthorakale Punktion (bei peripherer Lage) gewonnen werden.
Geklärt wird evtl. mittels Durchleuchtung, ob es sich um einen extrapulmonalen Herd handelt (Mamille, Pleuraplaque, Warze, Rippenosteom usw.). Oft hilft aber einfach eine zweite Aufnahme in anderer Atemlage (weniger strahlenbelastend als die Durchleuchtung). Weiterhin geben alte Voraufnahmen, wenn vorhanden, Aufschluß darüber, ob es sich um einen über Jahre stationären Prozeß handelt, der dann als gutartig eingestuft werden kann. A-v-Fisteln können sich durch zu- und abführendes Gefäß sowie durch die Klinik (Bluthusten) zu erkennen geben.
Wird ein Herd bronchoskopisch oder transthorakal punktiert, so schließt eine negative Zytologie ein Malignom nicht aus.
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2.5. Multiple Rundherde
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Große multiple homogene Rundherde über 5mm müssen von unscharfen alveolären (z.T.. konfluierenden) Infiltraten in den Unterfeldern unterschieden werden. Rundherde haben kein Bronchopneumogramm und sind scharf abgegrenzt
- Metastasen (Mamma,
Niere, Magen-Darm, Uterus, Ovarien, Hoden, malignes Melanom,
Sarkom, Wilms-Tumor)
- arteriovenöse Gefäßmißbildungen
- Wegenersche Granulomatose
- Sarkoidose
- Tuberkulose
- atypische Masern
- Rheumalunge
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Knötchen können danach differenziert werden, ob sie - auch pleural oder septal liegen (Zeichen für
interstitielle Lage, z.B. Lymphangiosis carcinomatosa,
Miliartuberkulose) von
der Pleura distanziert fleckig,
vorwiegend subpleural,
peribronchovaskulär oder
septal diffus
und uniform, keine
Prädelektionsorte |
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Differentialdiagnose der Micronoduli im HRCT Silikose: Die Micronoduli liegen nicht in den Zentren der Azini sondern auch an der Pleura bzw. an den Septen. Wenn man sich etwas einsieht (manche Noduli sind linear aufgereiht) kann man erkennen, daß die Knoten fast ausschließlich entlang bronchovaskulären oder septalen Strukturen liegen. Es handelt sich um eine "perilymphatische", interstitielle Verteilung ( z.B. Lymphangiosis carcinomatosa, Silikose, Sarkoidose) |
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Alveolitis: Die Micronoduli sparen die Pleura der Septen und der Peripherie weitgehend aus weil sie im Zentrum der Azini (zentriazinär) liegen und deshalb zwischen ihnen und der Pleura mindestens die halbe Azinusweite Abstand liegt. Dies ist typisch für Krankheiten der Luftwege und der Gefäße, wie Tb, atypische Tb (MAC), Bronchopneumonie, zystische Fibrose, entzündete Bronchiektasen, endobronchialen Tumor, allergische Alveolitis, COP (Cryptogene Organisierende Pneumonie) oder Histiozytose. |
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Radiologische Anhaltspunkte bei großen multiplen Rundherden: Verteilungsmuster (nicht obligat):
Begleitzeichen:
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2.6. Lungenverkalkungen
Spezielle radiologische Verkalkungsmuster:
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3. Verminderte Lungendichte3.1. RingmusterZahlreiche Krankheiten verursachen ringförmige Verdichtungen mit zentraler Aufhellung, die größtenteils auf der zystischen Natur des Prozesses beruhen oder auf zentralen Einschmelzungen. Deutlicher als im Röntgenbild manifestieren sich die auslösenden Krankheiten in der computertomographischen Schicht quasi wie in einem makropathologischen Schnitt in folgenden Formen (mit Definition):
Spezielle Radiologische Zeichen bei Ringmustern: Tuberkulöse Kavernen, vorwiegend in den Oberfeldern:
Lungenabszesse können sich in einem pneumonischen Infiltrat bilden: Aspergillome entstehen in präformierter Höhle, in der sich eine Mycelomkugel bildet oder sie verursachen nekrotisierende Entzündungen mit einem zentralen Nekroseball. Dadurch entsteht das
Die Pneumocystis carinii Pneumonie (PCP) führt zu vielfältigen Luftraumveränderungen.
Die Wegenersche Granulomatose ist eine Vaskulitis.
Tumoreinschmelzungen (Bronchialkarzinom)
Wabenlunge (Endstadium der Fibrose)
Bronchiektasen ( zylindrische, variköse und zystische)
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3.3. Generalisierte Dichteminderung
Radiologische Zeichen des Emphysems:
Asthma, Bronchiolitis, Barotrauma, Staphylokokkenpneumonien oder Überdruckbeatmung beim ARDS (Adult Respiratory Distress Syndrome) können zu bulla-artigen oder zu interstitiellen Luftansammlungen (interstitielles Emphysem) führen, aber auch zu subpleuralen und mediastinalen Luftansammlungen.
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3.4. PneumothoraxWenn in den Pleuraspalt Luft tritt, hebt sich die Lunge von der Thoraxwand ab: es bildet sich ein Pneumothorax aus. Er ist am sichersten auf einer Exspirationsaufnahme im Stehen erkennbar:
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19.2.07 |