Air trapping
1.Pathophysiologie:
gefangene Luft in Teilen oder in der ganzen Lunge während der
Exspirationsphase ist das Ergebnis einer vollständigen oder
teilweisen Verlegung der Luftwege oder es ist das Ergebnis
umschriebener Veränderungen der pulmonalen compliance.
2. CT: verminderte Dichte des Lungenparenchyms. Dies zeigt sich in
einer unzureichenden Dichtezunahme bei der Ausatmung. Abzugrenzen von
der verminderten Dichte bei Minderdurchblutung infolge umschriebener
erhöhter Widerstände in Pulmonalarterien .
Blütenbaum, Blütenzweig
("tree in budd", "arbre en fleur") noduläre Verdichtung von
zentrilobulären, sich aufzweigenden Strukturen, die einem Zweig
mit Blüten ähneln. Die Verdichtungen entsprechen
exsudativen bronchiolären Erweiterungen (z.B. bei
Panbronchiolitis oder bei endobronchialer Ausbreitung einer
Lungentuberkulose).
Bronchiektasen
1. Pathologie:
Irreversible Aufweitungen eines oder mehrerer Bronchien, häufig
mit Verdickung der Bronchialwände. In geringer Ausprägung
ist die Erweiterung zylindrisch. Bei stärkerer Ausprägung
werden die Aufweitungen sackförmig. Es kommen auch
irreguläre Einengungen vor. Bei sehr starker Ausprägung
können die Bronchien peripher sehr stark aufgeweitet sein. Siehe
auch "Traktionsbronchiektasen".
2. CT: Bronchusaufweitung, oft mit Wandverdickung.
Brochioloektasie
1. Pathologie
Aufweitung einer oder mehrerer Bronchiolen, oft mit Verdickung der
Wand der Bronchiole.
2. CT: Aufweitung der Bronchiolen. Siehe auch
"Traktionsbronchioloektasie".
Bulla
1. Pathologie
Ein scharf abgegrenzter aufgeweiteter Diffusionsluftraum (air space)
der größer als ein cm ist und eine dünne
epithelisierte Wand aufweist, die in der Regel nicht dicker als 1 mm
ist.
Siehe auch "bullöses Emphysem", "distales azinäres
Emphysem" (= "paraseptales Emphysem").
2. CT:
Ein runder, lokalisierter Diffusionsluftraum (air space) von 1 cm
Größe oder mehr, von einer dünnen Wand begrenzt.
Meist multipel, oder mit anderen Zeichen des Lungenemphysems
vergesellschaftet.
Bullöses Emphysem
Emphysem mit Bullae. Siehe "Emphysem".
distales azinäres Emphysem
1. Pathologie
Emphysem das vorwiegend Alveolargänge und Alveolarsäckchen
betrifft, typischerweise in der subpleuralen Lunge und nahe den
zentrilobulären Septen und Gefäßen.
2. CT
Emphysem das durch niedrige Dichte oder Bullae subpleural
gekennzeichnet ist. Die Areale sind voneinander durch noch intakte
interlobulärer Septen getrennt. Synonym: paraseptales
Emphysem.
Emphysem
1. Pathologie
Dauerhaft vergrößerter Luftraum distal des terminalen
Bronchiolus, vergesellschaftet mit
zerstörtenAlveolarwänden. Ob das Fehlen einer deutlichen
Fibrose die Diagnose unterstützt, wird diskutiert.
2. CT
umschriebener Bezirk oder umschriebene Bezirke niedriger
Dichte,normalerweise ohne sichtbare Wände, hervorgerufen durch
vergrößerte Alveolarräume und zerstörte
Alveolarwände. Kann mit air trapping vergesellschaftet sein.
Siehe auch "Bulla", "bullöses
Emphysem", "zentrilobuläresEmphysem",
"Zyste","zystischeAlveolarräume", "distales
azinäresEmphysem", "panlobuläresparaseptales Emphysem".
Fungusball
Eine einer Raumforderung ähnliche Ansammlung
ineinanderverschlungener Hyphen, meist vom Aspergillus,
zusammengehalten von Schleim, Fibrin und Dedritus. Saprophytisches
Wachstum in einer Kaverne, die von einer vorangegangenen Krankheit
(z.B. Sarkoidose) hervorgerufen wurde. Lagenwechsel bei Lagewechsels
des Patienten. Kann im CT eine schwammartige Struktur aufweisen mit
Flecken hoher Dichte. Synonym: Mycelom.
Halo
Milchglastrübung um einen Knoten oder eine Raumforderung herum.
Kann ein Zeichen invasiver Aspergillose sein oder einer Blutung
unterschiedlicher Ursache.
intralobuläre Linien
Wenn das intralobuläre Interstitium verdickt ist, zeigen sich
feine lineare Verdichtungen in einem Lobulus. Sie können, wenn
sie zahlreich vorliegen, als feines retikuläres Muster
erscheinen.
irregulärelineare Verdichtungen
Jede irreguläre lineare Verdichtungen von 1- 3 mm Dicke, von
interlobulären Septen, von bronchiovaskulären Strukturen
und von knötchenartigen Verdichtungen abgrenzbar. Die
irregulären linearen Verdichtungen können intralobulär
sein oder sich über mehrere aneinandergrenzende sekundäre
Lobuli erstrecken.
Knoten
1. Pathologie:
Kleiner, rundlicher Bezirk abnormen Gewebes.
2.Röntgen:
Runde Verdichtung die einigermaßen gut abgrenzbar ist, nicht
mehr als 3 cm im maximalen Durchmesser. Manche Autorenverwenden die
Zusatzbezeichnung "klein" wenn der Knoten weniger als 1cm groß
ist.
Siehe auch unter "Mikronoduli"
knotiges Septum
Irreguläre Verdickung eines Septums, ähnlich einer bunten
Kette. Dies ist üblicherweise Zeichen einer Lymphangiosis
carcinomatosa, selten kommt es auch bei Sarkoidose vor.Gegenüber
dem Begriff knotig ist der Begriff irreguläre Septumverdickung
zu bevorzugen.
Konsolidierung
1. Pathologie:
Transsudat, Exsudat oder Gewebe welches alveoläre Luft
ersetzt.
2. CT:
Homogene Verdichtung des Lungenparenchyms mit Obliteration der
Gefäß- und Bronchuswände. Ein Bronchogramm ist
möglich.
Lineare Verdichtungen
Eine lange dünne Linie mit Weichteildichte. Selten erhöht
Kalk oder Fremdmaterial die Dichte.
Siehe auch bei "irregulärelineare Verdichtung" oder "subpleurale
Linien".
lobuläre Kernstrukturen
siehe "zentrilobuläre Strukturen".
Lobulus
siehe "sekundärer Lobulus".
Luftsichel
Sichelförmige Luftansammlung in einem Knoten oder in einer
Raumforderung die die Wand der Läsion vom einem innen liegenden
Sequester (meist Fungusball/Mycelom) trennt.
Milchglastrübung
Schleierartige Dichteanhebung der Lunge, wobei die Konturen der
Bronchien und Gefäße erhalten sind. Hervorgerufen durch
partielle Füllung des Alveolarraumes, durch Verdickung des
Interstitiums, partiellen Kollaps von Alveolen, normale Exspiration
oder erhöhtes kapillares Blutvolumen. Zu unterscheiden von
Konsolidierung, bei der die bronchovaskulären Konturen nicht
mehr erkennbar sind. Kann mit einem Bronchogramm vergesellschaftet
sein.
Mikronoduli
gut abgrenzbare kleine runde Verdichtungen mit Weichteildichte und
mit einem Durchmesser von nicht mehr als 7 mm. Manche Autoren
beschränken die Durchmesser auf 5 mm oder weniger als 3
mm.Andere Autoren reden einfach von einem kleinen Knoten.
Siehe "Knoten"
Mittlere Lungenregion
Lungenregion die durch das Fehlen großer Blutgefäße
und durch wenige kleine Blutgefäße charakterisiert ist.Sie
entspricht der Region des kleinen Lappenspaltes und der angrenzenden
peripheren Lunge.
Mosaik-Perfusion
einem Mosaik ähnelnde Regionen unterschiedlicher Dichte. Dies
wird auf Regionen unterschiedlicher Perfusion
zurückgeführt. Air trapping aufgrund von bronchialer oder
bronchiolärer Obstruktion kann ebenfalls Regionen verminderter
Dichte hervorrufen. Das Bild kann durch ein CT in Exspiration
verstärkt werden.
Netzzeichnung
unzählige übereinander gelagerte Linien, die ein Netz
vortäuschen. Es handelt sich um eine Beschreibung die in
Zusammenhang mit interstitiellen Lungenkrankheiten gebraucht wird.
Die Netzzeichnung kann fein, mittel oder grob sein. Synonym:
retikuläres Muster.
orthostatische Verdichtung
erhöhte subpleurale Dichte in dem unteren (auflagenahen)
Lungenanteilen. Die erhöhte Dichte verschwindet, wenn sich die
Position der Lunge ändert (Bauchlage). Kann auch als subpleurale
Linie auftreten.
panazinäres Emphysem
siehe unter "panlobuläres Emphysem"
panlobuläresEmphysem
1. Pathologie:
ein Emphysem das mehr oder weniger gleichmäßig alle
Bereiche des sekundären Lobulus betrifft. Die
Prädelektionsorte sind die unteren Lappen. Diese Art des
Emphysems ist mit dem Alpha1-Antitrypsin-Mangelemphysem
vergesellschaftet.
2. CT:
Ein Emphysem das eine sehr gleichmäßige Verminderung der
Parenchymdichte zeigt und eine Rarefizierung derGefäße.
Schwere panlobuläre Emphyseme können von schweren
zentrilobulären Emphysemen nicht unterscheidbar sein,oder nur
auf Grund der regionären Verteilung. Synonym:panazinäres
Emphysem.
paraseptales Emphysem
siehe "distales azinäres Emphysem".
Parenchymbänder
längliche Verdichtung, meist mehrere mm breit und bis zu 5 cm
lang, oft bis zur Pleura reichend, die verdickt und an
derKontaktstelle eingezogen sein kann. Ursprünglich wurden
Parenchymbänder bei Asbestose beschrieben, aber sie sind auch
ein Zeichen fokaler Fibrose unspezifischer Genese.
Parenchymverdichtung
Erhöhte Parenchymdichte mit oder ohne Obliteration der
Gefäße und Wände der Lufträume. Konsolidierung
deutet darauf hin, daß die Erkennbarkeit dieser Konturen (mit
Ausnahme des Bronchogramms) verloren ist wogegen bei
Milchglastrübung die erhöhte Dichte weniger stark ist und
die Konturen von Gefäßen und Lufträumen erhalten ist.
Wenn immer möglich, sollten die spezifischeren Bezeichnungen
"Konsolidierung" oder "Milchglastrübung" verwendet werden.
peripher
bezieht sich auf pulmonale Strukturen innerhalb von ein bis 2 cm
Entfernung von der viszeralen Pleuraoberfläche.
Siehe auch "subpleural".
Pseudoplaque
ein irreguläres Band peripherer pulmonaler Verdichtung nahe der
viszeralen Pleura, welches das Aussehen eines Pleuraplaques imitiert
und durch die Verschmelzung kleiner Knoten z.B. bei Pneumokoniosen
entsteht .
retikuläres Muster
siehe "Netzzeichnung"
Sekundärer pulmonaler Lobulus
1. Anatomie:
Die kleinste Lungeneinheit die von bindegewebigen Septenumgeben ist
(Miller, Heitzman) . Diese Septen (interlobuläre Septen) sind in
der Peripherie des anterioren lateralen und iuxtamediastinalen
Bereichs des Ober- und Mittellappens und in derPeripherie des
anterioren und diaphragmalen Bereiches des Unterlappens am besten
entwickelt. Die Septen sind meist in anderenLungeregionen
unvollständig entwickelt oder fehlen dort ganz. Der Millersche
Lobulus ist 0,5 - 3 cm groß und kann aus 3 - 20 Azini
bestehen.
2.) Anatomie:
Nach Reid handelt es sich um die Lungeneinheit, die von einer
Bronchiole versorgt wird, die 3 - 5 Bronchioli terminales abgibt.
Bindegewebssepten sind nicht Teil dieser Definition. Ein kleiner
Millerscher Lobulus (0,5 cm) entspricht einem Reidschen Lobulus.
3.) CT:
Millers Lobulus ist der sekundäre Lobulus der im CT
identifiziert werden kann.
Siehe auch "zentrilobuläre Strukturen".
Septale Linien
dünne lineare Verdichtungen die einem interlobulären Septum
entsprechen. Sie sind zu unterscheiden von
zentrilobulärenStrukturen.
Siehe "septale Verdickung", "knotige Septen".
Septale
Verdickung
pathologische Verdickung eines oder mehrerer interlobulärer
Septen, meist durch Ödem, zelluläre Infiltration oder
Fibrose. Die Kontur kann glatt, irregulär oder nodulär
sein.
Siehe auch "knotige Septen".
Siegelringzeichen
ein Verdichtungsring (der meist einem erweiterten dickwandigen
Bronchus entspricht) in Zusammenhang mit einer kleinen runden
Weichteilverdichtung (dem angrenzenden Pulmonalgefäß oder,
selten, einer erweiterten Bronchialarterie entsprechend). Erinnert
dadurch an einen Siegelring . Dieses Muster weist meist auf
Bronchiektasen hin, aber es kommt auch bei multifokalem
bronchioloalveolären Karzinom und bei metastatischen
Adenokarzinomen vor.
strukturelle Deformierung
Lungenerkrankung bei der Bronchien, Lungengefäße,
Lappenspalten oder Septen der sekundären Lobuli abnorm verlagert
sind.
subpleural
bezieht sich auf pulmonale Strukturen die neben oder nahe der
viszeralen Pleura liegen.
Subpleurale Linie
eine dünne bogige Verdichtung, höchstens wenige mm dick und
meist weniger als 1cm von der Pleuraoberfläche entfernt und
parallel zur Pleura. Es handelt sich um ein unspezifisches Zeichen
einer Atelektase, eines Ödems, einer Fibrose oder einer
Entzündung.
Siehe auch "irregulärelineare Verdichtung".
Traktionsbronchiektasen
Bronchusdilatation, meist irregulär, in Verbindung mit
iuxtabronchialen Verdichtungen, die als Retraktionsfibrosen gedeutet
werden.
Traktionsbronchioloektasen
Bronchioläre Erweiterung in Verbindung mit
peribronchiolären Verdichtungen die retraktilen
Fibrosenzugeordnet werden.
Waben
Zystischer Alveolarraum zwischen 0,3 bis 1 ,0 cm im Durchmesser,durch
wabige Struktur der intestitiellen pulmonalen Fibrose
hervorgerufen.
Wabenlunge
1. Pathologie:
verstärktes, fibrotisches und zystisches Lungengewebe mit
vollständigem Verlust der azinären und
bronchiolärenArchitektur im Endstadien einer Lungenfibrose
2. CT:
Lokalisierte Ansammlung zystischer Alveolarräume, meist zwischen
0,3 bis 1, 0 cm, aber auch bis zu 2, 5 cm weit, meist subpleural.Mit
gut markierten, oft dicken Wänden. CT-Kriterium einer diffusen
pulmonalen Fibrose. Diagnostische Schwierigkeiten ergeben sich wenn
ein Emphysem zugrunde liegt, weil eine Konsolidierung des (nicht
emphysematösen) Alveolarraumes ähnlich aussieht.
zentriazinäres Emphysem
Siehe "zentrilobuläres Emphysem".
zentrilobulär
Der Begriff bezieht sich auf die bronchioloarterielle Zentralstruktur
des sekundären Lobulus.
Siehe "zentrilobuläre Strukturen".
zentrilobuläres Emphysem
1. Pathologie
Emphysem welches durch zerstörte
zentrilobulärealveoläre Septen und Vergrößerung
der respiratorischen Bronchioli charakterisiert ist. Kommt
üblicherweise in den oberen Lungengeschossen von Rauchern
vor.
2. CT
Zentrilobulär verminderte Dichte. Meist ohne sichtbare
Wände, unregelmäßige Verteilung. Vorwiegend in den
oberen Lungenfeldern lokalisiert. Synonym: zentriazinäres
Emphysem.
zentrilobuläre Strukturen
1. Anatomie
Die zentralen tubulären Strukturen in einem sekundären
Lobulus (zentrilobuläre Arterie und Bronchiole).
2. CT
die Pulmonalarterie und ihrer Verzweigung in einem sekundären
Lobulus. Diese Arterien sind ca. 1 cm lang und 0,5 bis 0,7 mm im
Durchmesser. Die HRCT stellt diese Gefäße dar. Eine
Bronchiole, die einen sekundären Lobulus versorgt, hat
allerdings nur eine Wanddicke von ca. 0,15 mm. Dies ist unter der
Grenze der Auflösung des HRCT. Deshalb werden normale Luftwege
im sekundären Lobulus im CT nicht gesehen.
Zyste
1. Pathologie
Ein runder umschriebener Raum, der von einer Epithelwand oder Fibrose
umgeben ist die gleichmäßig oder irregulär sein
kann.Der umschlossene Raum enthält in der Lunge meist Luft, aber
auch Flüssigkeit, halbfestes oder festes Material.
2. CT
ein runder Parenchymraum mit einem gut markierten Rand. Enthält
normalerweise Luft, wenn er sich in der Lunge befindet und nicht mit
einem Emphysem zusammen auftritt. Der Begriff wird normalerweise
verwendet, um vergrößerte Lufträume bei einer weitf
fortgeschritten Fibrose, einer idiopathischen Lungenfibrose, bei
Sarkoidose und auch bei LangerhansZell-Histiocytose und
Lymphangioleiomyomatose zu beschreiben.
Siehe "Bulla", "zystischer Luftraum", "Waben".
zystischer Alveolarraum (cystic air space)
Vergrößerte periphere lufthaltige Lungenanteile, von einer
Wand unterschiedlicher Dicke begrenzt die dünn sein kann wie bei
derLymphangioleiomyomatose oder dick wie bei der Lungenfibrose. Siehe
auch "Bulla", "Zyste" und "Waben".
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14.11.04